Lieber Dietmar!

Ich überlege, wie ich noch effektiver Schreiben lerne. Meine Mutter übt jeden Tag mit mir und ist auch immer sehr motivierend. Schwer ist, die Buchstaben zu treffen, denn ich sehe sie, kann sie jedoch nicht zielgenau treffen. Warum das so ist, habe ich schon heraus gefunden. Mit der Bewegung zum Buchstaben erreiche ich nie genau das Ziel. Denn mit der Bewegung verliere auch ich das Ziel. Mit dem Ziel zu treffen verändert sich meine eigene Wahrnehmung, es verschwimmt der Buchstabe, den ich treffen will vor meinen Augen. Damit ich treffen kann, muss ich einen fixen Punkt am Laptop oder Buchstabentafel mit den Augen haben. Erst dann ist es möglich die Buchstaben zu treffen. Mit der Übung, die ich täglich mache, geht es diesen Schwachpunkt zu überwinden. Könnte es sein, die Methode noch effektiver zu gestalten, in dem ich noch mehr Übungen mache? Diesbezüglich mache ich mir Gedanken, denn so wie ich lerne brauche ich sicher lange bis das freie Schreiben gelingt. Denke, ich mache gute Fortschritte, weil es nur durch Übung voran geht. Nur es dauert sicher sehr lange bis ich es kann. Meinen Augen fällt es schwer einen richtigen zielgenauen Punkt zu sehen, wenn es mir gelingt, ist die Bewegung zum Ziel eine Ablenkung, die meine Augen nicht ausblenden können. Machen was sie wollen und behindern meinen Erfolg beim Schreiben. Ich freue mich, mit dir über meinen Autismus reden zu können, denn wenn ich es schreibe verstehe ich selber was mit mir los ist. Mit großer Wahrscheinlichkeit lerne ich freies Schreiben, denn ich will es können und vielleicht einmal dir einen Brief schreiben, den ich ohne Hilfe geschrieben habe.

 

Maximilian Plaßmann